: Sprit für Bombenflüge wird teurer
■ Nato-Flüge treiben Kerosinpreis auf europäischem Markt nach oben
Bei wachsender Nachfrage steigen die Preise: Zwei Wochen nach Beginn der Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien haben nach Angaben von Händlern die Preise für Flugbenzin deutlich angezogen. Am Mittwoch wurden bereits fast 20 Dollar für ein Barrel (159 Liter) Kerosin auf dem europäischen Markt notiert – das ist der höchste Preis seit 1998. Mit weiteren Preissteigerungen sei zu rechnen, sollten die Nato-Luftangriffe in nächster Zeit unvermindert weitergehen.
Nach Schätzungen von Experten benötigt die Allianz täglich rund 25.000 Tonnen für den Einsatz ihrer über 400 Kampfflugzeuge und die Hilfsflüge für den Transport von Flüchtlingen. Allein der tägliche Verbrauch der Kampfflugzeuge, die vom italienischen Stützpunkt Aviano starten, wird auf 5.000 Tonnen geschätzt.
Laut Nato müssen die Gastländer der Allianz Flugbenzin bereitstellen. Die Lieferung geht über das Nato-eigene Zentraleuropäische Pipeline-System. Nach Informationen eines Brokers hat die Nato in den vergangenen Tagen rund 70.000 Tonnen Flugbenzin bei griechischen Raffinerien geordert. Händler sprechen von einer gewissen Knappheit an Treibstoff.
Der Preis für Ölprodukte wie Kerosin hatte in den letzten Monaten einen historischen Tiefstand von unter 10 Dollar pro Barrel erreicht. Am Tag vor dem ersten Nato-Angriff auf Jugoslawien einigten sich die Ölproduzenten darauf, die Produktion um täglich 1,7 Millionen Barrel zu drosseln, um die Preise hochzutreiben. Schon die Ankündigung dieser Maßnahme ließ den Ölpreis bereits von 9,5 auf 14,3 Dollar pro Barrel steigen, Ziel ist ein Preis von 18 bis 20 Dollar pro Barrel Rohöl. taz/rtr
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