■ Berlin – Stadt für Kinder und Jugendliche?
: „Berlin ist eher hundefreundlich“

Tim Becker, 11 Jahre, Schüler

„Ich finde gut, daß in Berlin viel für Kinder und Jugendliche gemacht wird. Es gibt viele Einrichtungen für Kinder wie Spielplätze und ähnliches. Ich nutze hauptsächlich das Sportangebot und bin viel auf Basketballfeldern und Fußballplätzen. Da trifft man dann auch andere Kinder. Im ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Situation in Berlin.“

Claudia Polke, 16 Jahre, Schülerin

„Es gibt nur wenige deutlich sichtbare Angebote; eigentlich glaube ich nicht, daß von offizieller Seite da viel läuft. Meine Freizeit gestalte ich daher selbst, fahre zum Beispiel viel Fahrrad oder gehe manchmal mit Freunden in die Disko. In den Jugendclubs bin ich nicht, weil mir die Leute da zu schräg sind. Man sollte auf jeden Fall immer selber was organisieren.“

J. Bunkelmann, 37 Jahre, Wissensch. Mitarbeiter

„Berlin ist zu groß und die Fahrpreise sind zu teuer. Was nützt mir eine Freizeiteinrichtung in Zehlendorf, die für hundert Kinder aus einem reichen Elternhaus gemacht und gut ausgestattet ist, während in Prenzlauer Berg 1.000 Kinder auf eine Einrichtung kommen, die nur mager ausgestattet ist. Berlin ist keine kinderfreundliche Stadt, schon eher eine hundefreundliche.“

Yvonne Schulze, 12 Jahre, Schülerin

„Ich mag Berlin. Besonders gerne gehe ich ins Kino, außerdem gibt es überall Spielplätze. Ich finde toll, daß immer etwas los ist, nur sind viele Einrichtungen zu teuer. Das merkt man zum Beispiel schon, wenn man ins Schwimmbad gehen will. Ich weiß nicht, ob Familien mit mehreren Kindern oder Arbeitslose sich das überhaupt leisten können.“

Adriano Emanuel, 19 Jahre, Schüler

„Eigentlich bin ich ganz zufrieden hier in Berlin. Es könnte jedoch schon einiges mehr gemacht werden für die Jugendlichen. Zum Beispiel sind die meisten Diskos nur schwer zu erreichen, da wäre doch ein Nachtshuttle eine positive Initiative. Dagegen stellen sich dann aber die Taxiunternehmen, die sich das Geschäft nicht verderben lassen wollen.“

Axel Prahl, 39 Jahre, Schauspieler

„Was ich wirklich sehr gut finde ist der Ferienpaß, mit dem Kinder öffentliche Einrichtungen billiger benutzen können. Solche Aktionen sollten ausgeweitet werden. Viele Jugendeinrichtungen stehen heute vor dem Aus, weil finanzielle Mittel fehlen. Beispielsweise ist die Initiative Theater an den Schulen eingestellt worden, obwohl das ein kulturell wichtiges Projekt war.“

Umfrage: Tobias Hinsch

Fotos: Rolf Walter/XPress