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Putsch in Niger

■ Staatschef Mainassara angeblich tot. Unruhen nach Annullierung von Wahlen

Lome/Niamey (AFP/rtr) – Nigers Präsident Ibrahim Bare Mainassara soll am Freitag bei einem Putsch getötet worden sein. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP, die sich auf Quellen in der Hauptstadt Togos, Lome, bezieht. Andere Meldungen zitieren Augenzeugen, die berichteten, daß Soldaten am Flughafen der nigrischen Hauptstadt Niamey auf den Präsidenten geschossen hätten.

In Niamey fuhren am Freitag morgen Panzer auf, wie der französische Sender Radio France International meldete. Die Truppenbewegungen könnten auf einen Putsch oder eine Meuterei in der Armee hindeuten, hieß es. Die Opposition in Niger hatte für Freitag zu einer Demonstration gegen die Teilannullierung der Ergebnisse der Kommunalwahlen vom 7. Februar durch den Obersten Gerichtshof aufgerufen. Aus den Wahlen war nach Schätzungen die Opposition siegreich hervorgegangen.

Seit Freitag morgen habe die Präsidentengarde das Viertel um den Präsidentenpalast, das Innen- und Verteidigungsministerium sowie den Flughafen in Niamey abgeriegelt, meldete der französische Sender. Hörfunk und Fernsehen hätten ihre Tätigkeit eingestellt. Die Telefonverbindungen nach Niamey waren am Freitag weitgehend unterbrochen. Ein nigrischer Diplomat in Paris sagte auf Anfrage, er wisse nichts von außergewöhnlichen Vorgängen in Niamey.

Der Oberste Gerichtshof Nigers hatte die Kommunalwahlen in zwei Dritteln des Landes für ungültig erklärt.

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