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Zum Kämpfen in die Heimat

■ Österreich greift 43 Kosovo-Albaner auf, die sich der UÇK anschließen wollen, und schickt sie zurück nach Deutschland

In der Nacht zum Samstag haben Beamte des Bezirksgendarmeriekommandos Reutte in Österreich am Fernpaß einen deutschen Bus mit 43 Kosovo-Albanern aufgegriffen. Die Männer aus dem Raum Stuttgart, die zum Teil bereits Kampfanzüge trugen, wollten sich nach eigenen Angaben als Freiwillige der „UÇK“ anschließen, wurden jedoch nach Deutschland „zurückgeschoben“. Die österreichischen Beamten veranlaßten eine Sammelausweisung und verhängten für alle Businsassen ein Einreiseverbot.

Es war nicht der erste Bus, der an der deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen wurde. Und es wird nach Überzeugung der Polizei im Grenzland auch nicht der letzte bleiben. Die bayerische Polizei hatte bereits in der Nacht zum Freitag bei Kiefersfelden eine Gruppe von 135 Albanern aufgegriffen. Wie im Fall der Festnahme in Reutte handelte es sich bei dem größten Teil der Männer um Asylbewerber.

„Wir haben Hinweise darauf, daß bis zu 100.000 Kosovaren aus Deutschland und den Benelux- Staaten für die UÇK rekrutiert wurden“, berichtet der Chef der Schleierfahndung im Allgäu, Albert Müller.

Diese Angaben stammten von den am Samstag zurückgewiesenen Kosovo-Albanern. Die Menschen seien in einer Zwangslage. Zum einen möchten sie ihre Angehörigen verteidigen, zum anderen aber könnten sie nicht auf legalem Wege ausreisen. „Wir gehen aber davon aus, daß sie es immer wieder versuchen werden“, ist Müller überzeugt.

Tatsächlich versuchte die Gruppe der 43 Kosovaren kurz nach ihrer Rückschiebung erneut, diesmal am Grenzübergang Lindau, das Land zu verlassen. „Rechtlich gesehen ist das bei uns nur eine Ordnungswidrigkeit“, erläutert Fahnder Müller. „Wir bekämpfen die illegale Einreise, nicht die Ausreise.“

Der Kemptener Polizeisprecher Edmund Martin berichtet von dramatischen Schilderungen der Kosovo-Albaner. Jeder der Aufgegriffenen habe von persönlichen Verlusten berichtet. „Ein Mann schilderte mir glaubhaft, daß die Serben am Vortag einen Angriff auf ein Flüchtlingslager durchgeführt hätten. Dabei wurden seine Eltern getötet, die Frau vergewaltigt und die Kinder umgebracht.“ Überprüfbar sind diese Angaben für die deutschen Behörden nicht. „Für alle Beamten war die Tragik und das Verlangen, zurück in die Heimat zu kommen, verständlich“, so Polizeisprecher Martin. Gleichwohl scheitere in diesen Fällen die Ausreise an den rechtlichen Bestimmungen. Klaus Wittmann

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