piwik no script img

Yogiflieger in den Kosovo

■ Naturgesetz-Partei schult Soldatenengel

Neben der PDS will sich nun auch die Naturgesetz-Partei als Anti-Kriegs-Partei profilieren. „Der Krieg kann morgen zu Ende sein“, behauptete der Europakandidat Reinhard Borowitz gestern in Bremen. „Es müssen nur 3.000 Soldaten der Bundeswehr in transzendentaler Meditation geschult werden.“

Zwei bis drei Tage reichen, heißt es. Wie, erklärt der Yogi-Flieger und Bremer Vorsitzende Udo Corleis: „Zweimal am Tag müssen die Soldaten für 20 Minuten meditieren und Stille erzeugen.“ Aggressionen und Streß ließen sich dabei nicht nur bei den Soldaten auflösen. „Naturgesetzlich“ würde die Ruhe auf die Menschen in der gesamten Region ausstrahlen. Das gelte auch für den serbischen Diktator Slobodan Milosevic.

Die Partei habe den Regierungen bereits ihre Unterstützung angeboten und auch mit US-Präsident Bill Clinton und Nato-Generalsekretär Javier Solana gesprochen. Ihnen seien die Naturgesetz-Progamme bekannt. Wenn man auch nicht dran glaube, so könne man ja wenigstens zweigleisig fahren, ist die Argumentation der Parteiaktivisten. Sie selbst versuchten jedenfalls vor Ort zu helfen. Mitarbeiter seien in Serbien im Einsatz, Yogi-Flieger hätten das Programm auch Milosevic vorgestellt. Doch mit nur 40 Leuten in Serbien wäre die Energie nicht ausreichend.

Eine andere Lösung werde nun angestrebt, wie der Bremer Vorsitzende Udo Corleis vorstellt. „Deshalb sammeln sich gerade 2.000 Mitarbeiter, die bereits die Stufe zwei, das Yogi-Fliegen erlernt haben, in Kroatien. Sie sollen in Dubrovnik so viel transzendentale Energie erzeugen, die den Krieg beenden werde.“ juf

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen