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„Schlaflose Nächte“

Der Geschäftsführerposten bei der taz war Karl-Heinz Ruchs erster Job nach dem Studium der Volkswirtschaft. „Kalle“ lernte endlich das, was man an der Uni nicht lernt: Praxis. Jetzt ist er seit zwanzig Jahren für die finanziellen Geschicke der Zeitung verantwortlich und weiß oft mehr, als er sagt. „Günter Mittag der taz“ nannte ihn mal jemand. Solche Kritik perlt an ihm ab. „Die taz und ich“, sagt er, „das ist sehr unterschiedlich.“ Auch all die Krisen der Zeitung hat er völlig unaufgeregt überstanden. „Ich hatte nie schlaflose Nächte“, sagt der 45jährige. Genau diesen Eindruck vermittelt er auch: die Ruhe in Person. Ruch ist sich freilich nicht sicher, ob die Zeitung noch eine Existenzberechtigung hat. Geld und Auflage? Zweitrangig. Entscheidend sei die Notwendigkeit.

Am Anfang habe man ja nichts falsch machen können. Frieden, Frauen, Tschernobyl – alles lief wie von selbst. Doch heute sei unklar, wofür die taz noch stehe. Zwar sei die Zeitung noch immer ein „Gesamtkunstwerk“, doch ihre „Existenzfrage“ sei nicht beantwortet.

„Wenn es die taz nicht mehr braucht, muß man sie schließen“, sagt er mitleidlos. Der alternative dreifache Familienvater kann sich durchaus vorstellen, daß die taz „überflüssig“ wird und er etwas ganz anderes macht. „Lebensabschnittsmäßig“, sagt er bemüht cool, aber mit einer Spur Aufregung in der Stimme. Das, zumindest, läßt für die taz hoffen.

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