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Uni-Senat bleibt stumm

■ Keine Äußerung zur 1.-Mai-NPD-Demo

Die Universität wird keine öffentliche Haltung zum Aufmarsch der NPD am 1. Mai einnehmen. Knapp abgebügelt mit einer Mehrheit von sieben zu sechs Stimmen wurde gestern im Akademischen Senat (AS) der Universität Bremen ein Antrag von studentischen Vertretern. Sie wollten das höchste demokratisch legitimierte Gremium der Hochschule dazu bewegen, zu Protesten gegen die NPD-Kundgebung am 1. Mai aufzurufen.

„Die Universität hätte das durchaus tun können“, begründet der AStA-Vorsitzende Sven Golchert den studentischen Vorstoß. „Schließlich soll die Universität die Entwicklung von Freiheit und Forschung fördern.“ Mit ihrer Demonstration gegen die wissenschaftliche Wehrmachts-Ausstellung des Hamburger Institutes für Sozialforschung habe die NPD die Freiheit von Forschung und Lehre mißachtet. Damit sei eine Zuständigkeit des AS gegeben.

Schon vor einer Woche hatte sich der Studierendenrat einstimmig dafür ausgesprochen, Studierende der Uni für die Aktivitäten gegen die NPD-Demo zu mobilisieren. Die konservative Naturwissenschafts-Liste war allerdings aus der Sitzung ausgezogen, da sie der Meinung war, der Beschluß übersteige die politischen Aufgaben der Studierendenschaft.

Nicht mehr zur Abstimmung kam in der gestrigen Sitzung des Akademischen Senats ein Kompromiß-Papier aus der Universi-tätsleitung, in dem der Nazi-Aufmarsch ebenfalls verurteilt wurde. Geschäftsordnungs-Bedenken hatten aber eine Debatte verhindert. Golchert will in der nächsten Senats-Sitzung Mitte Mai das NPD-Thema erneut auf die Tagesordnung bringen. cd

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