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■ Weißer Riese grenzüberschreitend gegen Atomtransporte und Krieg
Der Rekordversuch gelang. Über vier Kilometer lang spannten 400 AtomkraftgegnerInnen im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Luxemburg am Sonntag ein Anti-Atom-Transparent. Organisiert hatten es die „Aktion 3. Welt Saar“, der „Koordinationskreis gegen Castor Saar“ und die Katholische Studierende Jugend. Der Ort für den Protest war bewußt gewählt. Über die Strecke Trier-Apach rollten bis zur Aussetzung die Atomtransporte nach La Hague und Sellafield, in Sichtweite stehen die vier Kühltürme des AKW Cattenom und im Bahnhof Apach entgleiste im Februar 1997 ein Castor-Transport. Die rot-grüne Pariser Regierung hat zudem den Ort Bure in der Nähe von Verdun als Atommüllendlager vorgesehen.
Die Protestler forderten die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Der bundesdeutschen Regierung warfen sie eine „politische Blokkade des technisch möglichen Ausstiegs“ vor. Außerdem forderten sie, die Nato-Bombardements auf Jugoslawien sofort einzustellen. Die Drohung, Uranmunition zu verwenden, zeige die nicht existierende Trennung zwischen militärischer und ziviler Nutzung der Atomenergie. Wie Albert Einstein schon sagte: „Die Macht des Atoms hat alles verändert, außer unserer Denkweise.“
Foto: Roland Röder
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