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Schicke Schanze

■ Senat untersucht Möglichkeit eines neuen Sanierungsgebietes im Viertel

Der Hamburger Senat will prüfen lassen, ob im Schanzenviertel ein weiteres Sanierungsgebiet eingerichtet werden kann. Wie die Staatliche Pressestelle gestern mitteilte, soll das Areal am S-Bahnhof Sternschanze die heutigen Sanierungsgebiete im Viertel ergänzen. „Das jetzt zu untersuchende Gebiet würde gewissermaßen eine Lücke schließen, so daß das gesamte Schanzenviertel eine besondere Förderung im Rahmen der Sozialen Stadtentwicklung erhalten könnte“, erläuterte Stadtentwicklungssenator Willfried Maier (GAL).

Ein privates Planungsbüro wird im Auftrag des Senats untersuchen, ob das Viertel ausreichend wenig Lebensqualität bietet, um nach dem Baugesetzbuch als Sanierungsgebiet in Frage zu kommen. Das ist der Fall, wenn zum Beispiel die Wohnungen feucht und dunkel sind und neben den Häusern Fabriken lärmen. Nur wenn solche Kriterien in genügendem Maß erfüllt werden, gibt es Geld vom Bund – maximal ein Drittel der Summe, die für die bauliche Sanierung des Viertels aufgewendet wird. Für die 20 Hamburger Sanierungsgebiete sind im städtischen Haushalt 20,5 Millionen Mark vorgesehen. Ob das Gebiet nördlich des Schanzenbahnhofs tatsächlich dazukommen wird, entscheiden Senat und Bürgerschaft.

In dem 206.000 Quadratmeter großen Areal in Eimsbüttel-Süd und St. Pauli Nord leben rund 2500 Menschen. Seine Grenze verläuft vom Alsenplatz über die Waterloostraße und Altonaer Straße bis zum Schlump. Von dort aus folgt sie der Schröderstiftstraße, zieht sich dann südlich der S-Bahnlinie bis zur Schanzenstraße und läuft über die Susannenstraße, das Schulterblatt sowie die Eimsbütteler Straße zurück zum Alsenplatz. Weil die Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) bereits die anderen fünf Sanierungsgebiete im Schanzenviertel betreut, hätte sie gute Chancen, auch in dem neuen Areal Sanierungsträgerin zu werden.

Zu den Zielen der Sanierung gehört es nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde, preiswerten Wohnraum zu sichern und die BewohnerInnen vor einer Verdrängung zu schützen. Außerdem sollen Ausbildungs- und Arbeitsplätze in der Nähe der Wohnungen entstehen und mehr Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Alte geschaffen werden. Gernot Knödler

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