Bis 2004 werden mehr als 50 Schulen geschlossen

■ Der Grund: Im Ostteil gehen die Schülerzahlen zurück. Standorte noch nicht bekannt

Bis zum Schuljahr 2001/2002 sollen 22 Schulen geschlossen werden. 18 von ihnen sind Grundschulen. Das teilte gestern die zuständige Senatorin Ingrid Stahmer (SPD) mit. Die Schulen liegen allesamt im Ostteil der Stadt – in Prenzlauer Berg, Marzahn, Hohenschönhausen und Hellersdorf. Bis zum Schuljahr 2003/2004 sind 30 weitere Schließungen geplant.

Grund dafür sind die seit der Wende sinkenden Geburtenzahlen im Ostteil der Stadt: „Aufgrund der demographischen Entwicklung muß mit einem regional unterschiedlichen, teilweise erheblichen Rückgang der Schülerzahlen gerechnet werden“, erklärte Stahmer gestern.

Die Schulverwaltung rechnet damit, daß die Grundschülerzahlen in der gesamten Stadt von derzeit rund 204.000 um etwa 44.000 auf 159.000 im Schuljahr 2003/2004 zurückgehen werden. Das sind 22 Prozent weniger als bisher. Für die Zeit danach geht Stahmer wieder von einem leichten Anstieg aus. Insgesamt gebe es einen „deutlichen Überhang an Räumen“.

Weitere 29 Schulen wurden bereits geschlossen oder werden bald schließen. Bereits dichtgemacht haben die Grundschule am Mauerpark in Mitte, die Grundschule am Tierpark in Lichtenberg und die Grundschule am Froschteich in Marzahn.

Welche Schulen es künftig trifft und wie die dann freiwerdenden Gebäude weiter genutzt werden sollen, dazu wollte sich Stahmer gestern nicht äußern. Das werde „in gegebener Zeit“ diskutiert: „Die Bezirke entscheiden über die Schließung von Schulen nach einem breiten Abstimmungsprozeß.“ In die Gebäude der Schulen, die bereits geschlossen haben, sind Volkshochschulen, Bibliotheken oder Musikschulen eingezogen. Einige werden auch von anderen Schulen als Zweigstellen genutzt.

In ihrem Bericht befaßte sich die Senatorin außerdem mit dem baulichen Zustand der Schulen: Für deren Renovierung sei zu wenig Geld da, kritisierte sie. „Die Mittel reichen lediglich für die Erhaltung der Bausubstanz.“ Obwohl die Bezirke meist mehr als 50 Prozent ihrer gesamten Bauunterhaltungsmittel für Schulen aufwendeten, reichten sie für Sanierungsarbeiten nicht aus. Julia Naumann