: Umland: Kitagesetz nicht behindern
■ Niedersächsische Parteien rufen zu mehr „Souveränität“ auf
Hannover. Die Kommunen sollten das Volksbegehren zum Kita-Gesetz nach Auffassung aller drei Parteien im Niedersächsischen Landtag nicht behindern. Abgeordnete von SPD, CDU und Grünen haben gestern zu „Souveränität“ im Umgang mit den Betreibern des Plebiszits aufgerufen. Die Kommunen sollten zulassen, daß die Unterschriftenbögen auch in Kitas ausgelegt werden.
Die Initiatoren hatten vor kurzem den kommunalen Spitzenverbänden eine massive Behinderung des Volksbegehrens vorgeworfen. Anlaß war der Hinweis der Verbände an ihre Mitgliedsgemeinden, daß in kommunalen Kindertagesstätten keine Unterschriften gesammelt werden dürften. Dies sei mit der gebotenen „kommunalen Neutralität“ nicht vereinbar.
Die Grünen-Abgeordnete Brigitte Litfin meinte, es würden sogar Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruchs und disziplinarische Maßnahmen angedroht. „Das Land hat Angst vor diesem Plebiszit.“ Die SPD könne jetzt beweisen, daß sie es mit Demokratie Ernst meine.
Der CDU-Abgeordnete Bernd Busemann bezeichnete das Volksbegehren als „zum Ausdruck gebrachtes Mißtrauen der Bevölkerung gegenüber der Kinderpolitik der Landesregierung“. Die CDU stehe dem Volksbegehren mit Sympathie gegenüber. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen