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CDU fast einig: Diepgen soll bleiben!

■ Parteitag wählt Bürgermeister erneut zum Spitzenkandidaten

Die CDU hat gestern Eberhard Diepgen offiziell zum Spitzenkandidaten für die Wahl zum Abgeordnetenhaus am 1. Oktober gewählt. Bei der Abstimmung, die bei Redaktionsschluß noch andauerte, erwartete CDU-Sprecher Markus Kauffmann ein Ergebnis „in der gleichen Größenordnung“ wie 1995, als der Regierende Bürgermeister 90,2 Prozent der Stimmen erhielt.

Auf dem Parteitag präsentierte sich die Union siegesgewiß. Das Stimmungstief vom vergangenen Jahr scheint vergessen. Damals verlor die CDU bei der Bundestagswahl alle Berliner Wahlkreise, die Nachfolgersuche für die scheidenden SenatorInnen Elmar Pieroth und Jörg Schönbohm geriet zur Hängepartie. Jetzt liegt die CDU in den Umfragen, die Fraktionschef Klaus Landowsky auf dem Parteitag stolz in die Höhe hielt, wieder deutlich vor der SPD.

Mit dem Slogan „100 Prozent Berlin“ präsentierte man sich als Partei für alle BerlinerInnen. Mit Blick auf diese kritisierte Generalsekretär Volker Liepelt die Pläne von SPD-Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing zur Privatisierung von Wohnungsbaugesellschaften. Mit der CDU werde es „keinen Ausverkauf von Wohnungen geben“.

In einer operettenhaften Inszenierung moderierte Ex-Senator Volker Hassemer eine Showeinlage: Mit musikalischer Untermalung stimmten Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Gruppen die Delegierten auf den Wahlkampf ein. Den Anfang machte Christoph Hagel, der nach dem Willen des CDU-Kultursenators das Metropol-Theater wiederbeleben soll.

Weniger glatt als die Kür des Spitzenkanditaten verlief bislang freilich die Listenaufstellung in den Bezirken.

Die Exponenten der jüngeren Generation, Monika Grütters, Peter Kurth und Wolfgang Branoner, hatten keine aussichtsreichen Listenplätze erreicht. Obwohl das Wilmersdorfer Kreisparteigericht die Entscheidung über die Wahlanfechtung am Donnerstag abend erneut vertagte, soll die Listenaufstellung in all jenen Bezirken wiederholt werden, wo Vorstandsmitglieder regelwidrig abstimmten. Ralph Bollmann

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