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■ Konservative und Grüne erfolgreich bei Kommunalwahlen

Bei Kommunalwahlen in England, Schottland und Wales, die zeitgleich mit den Wahlen zu den neuen Regionalparlamenten stattfanden, haben die oppositionellen Konservativen deutliche Gewinne erzielt. Nach Auszählung von 307 der 362 betroffenen Kommunalverwaltungen erhielten sie 3.452 Sitze, 1.225 mehr als bei den letzten derartigen Wahlen 1995. Labour kam auf 3.696 Sitze, 957 weniger als vor vier Jahren.

Labour hat noch in 114 Gemeinden die absolute Mehrheit statt 136 zuvor; die Konservativen erhöhten die Zahl der von ihnen kontrollierten Gemeinden auf 59 – vorher waren es nur 13. Die meisten Gewinne erzielten die Tories bei ihren traditionellen Anhängern im Süden Englands, die ihnen 1995 und bei den Parlamentswahlen 1997 in Scharen davongelaufen waren.

Die Kommunalwahlen waren eine Bewährungsprobe für den jungen konservativen Parteichef William Hague, und das Ergebnis bestätigt ihn nach Monaten innerparteilicher Kritik. Es sei „die beste konservative Wahlnacht nach vielen Jahren“, freute sich Hague gestern.

Labour verlor unter anderen die große nordenglische Industriestadt Sheffield an die Liberaldemokraten. Wahlkampfleiterin Margaret Beckett nannte das Gesamtergebnis dennoch einen Erfolg, da Labour immer noch landesweit an erster Stelle liege. Allerdings hatte auch niemand etwas anderes erwartet, denn Labour liegt bei allen britischen Meinungsumfragen nach wie vor weit vorn. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 29 Prozent einen Tiefstand.

Die Liberaldemokraten verloren leicht, während Großbritanniens Grüne einen Durchbruch feiern konnten: Die Zahl grüner Gemeinderatssitze landesweit stieg von 18 auf 39. Da zum Gewinn eines Sitzes die Eroberung eines Direktmandats notwendig ist, gilt dies für die kleine Partei als großer Erfolg. D.J.

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