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Kommentar (siehe S. 23)Justus heißt Lionel

■ Wirtschaftsressort fördert ahnungslos

Die Bremer Wirtschaftsförderer lagen mit der Vergabe von Kultursubventionen in den letzten Jahren mehrfach daneben. Besonders die Förderung des Justus-Frantz-Open-airs auf der Pferderennbahn 1996 wurde ihnen immer wieder aufs Butterbrot geschmiert. Doch mit solchen Klopfern hielten sich die Wirtschaftsförderer danach zurück. Aber dann kam ein Veranstalter mit guten Kontakten zur Hanseatischen Sportmarketing GmbH in Bremen. Er bot ein Benefiz-Konzert zugunsten der UNICEF und den Kindern in den Flüchtlingslagern der Kosovo-Albaner mit Lionel Richie im Weserstadion an, und die Bremer griffen zu. Eine viertel Million Mark spendet die Stadt dem Unternehmen mit dem guten Zweck schon mal vorab.

Freilich ist alles gut, was den Flüchtlingen aus ihrem Elend hilft. Und auch gegen ein Konzert mit dem Soul-Schmusi Lionel Richie ist überhaupt nichts einzuwenden, wenn es unter normalen Bedingungen stattfindet. Und wenn die Stadt dem Veranstalter dafür das Stadion überläßt, verdirbt sie sich zwar auf längere Sicht die Preise, aber hier heiligt der gute Zweck noch die Mittel. Anders ist es mit der direkten Subvention von 200.000 Mark in diesem und 150.000 Mark in den nächsten beiden Jahren. Die Verantwortlichen fördern mit Frantz und Richie Künstler, deren Sterne längst gesunken sind. Über die Vergabe der Kulturwirtschaftshunderttausender müssen endlich Leute entscheiden, die sich damit auskennen. Christoph Köster

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