: Deutsche Weinwoche im Trockenen
Seit gestern stehen im Lichthof des Weserparks ein gutes Dutzend Zelte: Noch bis kommenden Samstag zeigen Winzer aus ganz Deutschland auf der „Deutschen Weinwoche 1999“ regionale Erzeugnisse. Sie findet zum ersten Mal in Bremen statt - der Ratskeller knüpft damit an eine alte bremische Tradition an: „Kein Bürger soll Rheinwein zapfen, sondern nur der dafür bestimmte Ratsmann,“ besagt das Stadtrecht von 1340.
Doch die Zeiten dieses Monopols sind lange vorbei. Seit Jahren kaufen deutsche Kunden lieber Chardonnet und Pinot Grigio statt Weiß- oder Grauburgunder. Keiner weiß, daß letztere eine echte Alternative bieten, klagt Ratskellermeister Karl-Josef Krötz. Das soll sich jetzt ändern. Was aber hat die Veranstalter - den Bremer Ratskeller und das Deutsche Weininstitut - veranlaßt, ihr Fest des erhabenen Riechens, Schlürfens und Schmeckens just in einem von billigen Essensdüften gesättigten Megastore unterzubringen? „Wetterunabhängigkeit und ausreichende Parkplätze sowie die hohen Besucherzahlen des Weserparks“ erklärt Standleiter Andreas Völkel die Wahl. Er wird in den nächsten Tagen verkaufsfördernde Spiel-shows moderieren. la/Foto: Archiv
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