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Israel vor dem Wechsel?

■ Mordechai zieht Kandidatur zurück. Die Chancen für Herausforderer Barak sind gestiegen

Tel Aviv (AFP) – In Israel deutet bei den heutigen Wahlen alles auf einen Machtwechsel hin. Der frühere Verteidigungsminister Jitzhak Mordechai von der Zentrumspartei und der arabische Kandidat Asmi Bischara zogen am Wochenende ihre Bewerbung zurück. Damit wollten sie den Weg frei machen für einen Wahlsieg von Oppositionsführer Ehud Barak über Regierungschef Benjamin Netanjahu bereits im ersten Wahlgang. Mordechai rief seine Anhänger gestern auf, für den Chef der Arbeitspartei zu stimmen. Bischara vermied dies zwar, forderte aber, Netanjahu dürfe nicht im Amt bleiben. Anschließend zog dann auch der einzige verbliebene Mitbewerber, der Rechtsnationalist Benjamin Begin, seine Kandidatur zurück. Nach der letzten Umfrage vom Freitag konnte Barak mit 45 Prozent und Netanjahu mit 37 Prozent der Stimmen rechnen. Auch das israelische Parlament wird heute neu gewählt.

Mordechai sagte gestern, Barak habe die „Qualitäten und die Erfahrung“ für das Amt des Regierungschefs. Netanjahu warf er „wirtschaftliches und strategisches“ Versagen vor. Mordechai hatte seinen Rückzug als Kandidat bis Sonntag vehement ausgeschlossen. Er war jedoch durch Bischaras Ankündigung weiter unter Druck geraten und wollte nach eigenen Angaben nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn Barak sich nicht in der ersten Runde durchsetzen sollte.

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