: Fidschifernsehen ist zum Kotzen
Boston (Reuters) – Eine plötzliche Zunahme von Eßstörungen (also Freßbrech- und Magersucht) bei jungen Frauen auf den Fidschiinseln könnte nach Ansicht von Forschern mit der Einführung des Fernsehens 1995 zusammenhängen. Mehr als zwei Drittel der jungen Fidschianerinnen hätten 1998 bei einer Umfrage angegeben, sie fühlten sich zu dick, sagte die Harvard-Professorin Anne Becker am Dienstag in Boston. 15 Prozent der jungen Frauen hätten erklärt, sie hätten absichtlich erbrochen, um Gewicht zu verlieren. Mit der Ausstrahlung von Fernsehserien wie „Seinfeld“, „Melrose Place“ und „Emergency Room“ seien sich die Frauen plötzlich des westlichen Schönheitsideals bewußter geworden. Und das, wo doch traditionell auf den Fidschiinseln ein robuster, kräftiger Körper bei beiden Geschlechtern bevorzugt werde.
Noch vor zehn Jahren habe niemand auf den Fidschiinseln Diäten gemacht, sagte Becker, die die Eßgewohnheiten auf den Inseln seit 1988 untersucht. Fast alle jungen Frauen hätten unmittelbar im Anschluß an die Interviews jedoch nach Diäten gefragt.
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