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Jeder gegen jeden

■ Affäre um Ex-Baudirektor Kossak: Zweite Anzeige gegen Kronzeugen

Die Affäre um Bestechungsvorwürfe gegen den ehemaligen Hamburger Oberbaudirektor Egbert Kossak geht in eine neue Runde. Inzwischen hat der Immobilienkaufmann Kai Wünsche, gegen den wegen des Verdachts der Bestechung ermittelt wird, Anzeige gegen seinen ehemaligen Geschäftsführer Arnold L. und den Kaufmann Heinrich A. Toepfer erstattet. Das bestätigte gestern der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, Rüdiger Bagger.

Wünsche wirft L. falsche Verdächtigung, öffentliche Verleumdung, Betrug und Prozeßbetrug vor. Zuvor hatte bereits Kossak gegen den Belastungszeugen Anzeige wegen falscher Verdächtigung erstattet. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zu den Anzeigen in das ohnehin laufende Verfahren einbezogen.

Bei dem Verfahren geht es um den Verdacht, daß Wünsche den ehemaligen Oberbaudirektor mit 200.000 Mark in bar bestochen haben soll, um günstigere Baupläne für ein großes Immobilienprojekt an der Außenalster erreichen zu können. Dieser Vorwurf war von Arnold L. erhoben worden. Der Schiffahrtskaufmann Toepfer, der vergeblich gegen das Immobilienprojekt von Wünsche vorgegangen war, machte sich die Vorwürfe zu eigen und erstattete über einen Anwalt Anzeige.

Daraufhin durchsuchte die Staatsanwaltschaft Mitte April Wohnungen und Büros von Wünsche und Kossak. Beide haben die Vorwürfe als lächerlich und absurd zurückgewiesen. Über den Fortgang der Ermittlungen gibt die Staatsanwaltschaft derzeit keine Auskunft. dpa

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