Cohen bleibt zu Hause

■ US-Verteidigungsminister reist wegen Botschaftsbomben nicht nach China

Washington (dpa/taz) – US-Verteidigungsminister William Cohen hat seine für Juni geplante China-Reise verschoben. Als Begründung nannte das Pentagon nicht die jüngste Spionageaffäre, sondern die Krise in den Beziehungen zu Peking nach der Bombardierung seiner Belgrader Botschaft durch die Nato. Das Pentagon verwies darauf, daß China seine militärischen Beziehungen mit den USA unterbrochen habe.

Laut Präsident Clinton wollten die USA ihre Beziehungen zu China trotz der vorgestern veröffentlichten schweren Spionagevorwürfe fortsetzen und ausbauen. Am Dienstag war ein Untersuchungsbericht über chinesische Atomspionage in den USA veröffentlicht worden. Clinton kündigte Schritte zur Verbesserung der nationalen Sicherheit an, doch stärke die Zusammenarbeit mit China die Sicherheit der USA. Als Beispiele nannte er Vereinbarungen, in deren Folge China die nukleare Zusammenarbeit mit Iran und Pakistan eingestellt und den Atom-Teststoppvertrag unterzeichnet habe.