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■ Gesichter des Krieges von Frauke Eigen
Knapp einen Monat nach dem Beginn des Nato-Bombardements entstanden diese Bilder der Berliner Fotografin Frauke Eigen. Es sind keine Reportagebilder, keine Schnappschüsse des Krieges, sondern Porträtfotografien von Menschen, die sich in dem gerade neu eingerichteten Flüchtlingslager Cegrane in Mazedonien der Kamera der Fotografin stellten. Sie sind ihr über den Weg gelaufen wie Maliq mit den Blüten im Arm (oben), sie ist auf sie gestoßen, wie auf Elmi aus Samire (unten), die vor dem Hintergrund des Zeltes aufgenommen scheint wie ein Modell vor dem Studiohintergrund. Und Albania (Mitte), der, bei der Flucht angeschossen, noch 45 Kilometer bis ins Lager Cegrane laufen mußte.
Frauke Eigens Aufnahmen sind ruhige Fotostudien von Menschen aus dem Kriegsgebiet; Fotos, die die Menschen gewissermaßen aus dem Lager herausholen. Doch die Porträts verdrängen das Lager keineswegs. Daß sie überhaupt so dicht an die Menschen herankommt und daß sie ihr vertrauen, hat mit der Aufgabe zu tun, die sie in das Lager geführt hat: Frauke Eigen dokumentiert langfristig die Arbeit des Technischen Hilfswerks.
1995 war die Absolventin des Royal College of Art in London Preisträgerin der British Telecom New Contemporaries Ausstellung gewesen – ein Preis, der ein Jahr zuvor immerhin an Damien Hirst gegangen war. Für ihre preisgekrönten Bilder war Frauke Eigen nach Rostock-Lichtenhagen gefahren und eine Woche nach den Ausschreitungen in die ausgebrannten Gebäude eingedrungen. Krieg und Gewalt sei unbedingt ein Thema der Kunst, sagt die 1969 geborene Fotografin. Brigitte Werneburg
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