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■ Sürpriz – Platz drei für Deutschland

Ralph Siegel müßte glücklich gewesen sein, aber der Komponist des deutschen Liedes „Reise nach Jerusalem“ guckte trotzdem eine Spur zu verspannt. „Sürpriz“ hatte kurz vor 1 Uhr nachts Ortszeit noch sieben Punkte aus Estland erhalten, was am Ende für den dritten Platz – bestes Resultat eines deutschen Songs seit 1994 – reichte. Die turkodeutsche Band erhielt aus fünf Ländern die Höchstwertung, aus der Türkei sowieso, aber auch aus den Niederlanden, Polen, Portugal und Israel. Österreichs Zuschauer bedachten „Sürpriz“ mit der zweithöchsten Punktzahl – soviel wie nie in der 44jährigen Geschichte des Eurovision Song Contests. „So knapp am Sieg dran, da schmeckt der dritte Platz nicht so recht“, hieß es aus Siegels Entourage. Die Siegertrophäe errang zum vierten Mal Schweden. Charlotte Nilsson (24) ersang mit einem wie von Abba komponierten Lied („Take Me To The Heaven“) die Siegerinnenkrone vor der Isländerin Selma („All Out Of Luck“). Kroatiens Sängerin Doris Dragovic („Maria Magdalena“) schaffte den vierten, Israels Boygroup „Eden“ den fünften, Estland den sechsten – und überraschenderweise Bosnien den siebten Platz. Klassische Schlager landeten ausnahmslos auf den hinteren Rängen. JaF

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