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Ärzte machen Vorschläge

■ Leistungskatalog der Kassen soll auf Notwendiges beschränkt werden

Cottbus (AP) – Mit einem vernichtenden Urteil über die geplante Gesundheitsreform 2000 haben die Ärzte den Konflikt mit der Bundesregierung weiter angeheizt. Den Patienten müßten wegen dieser Pseudoreform medizinisch notwendige Behandlungen vorenthalten werden, heißt es in einem am Donnerstag in Cottbus verabschiedeten Leitantrag des 102. Deutschen Ärztetages. Tausende Arbeitsplätze würden vernichtet und die Krankenkassen zur Gesundheitspolizei gemacht, kritisierten die 250 Delegierten. Die Vertreter der 358.000 Mediziner warfen der Regierung Zynismus vor und kündigten Widerstand an.

In einem Gegenmodell forderte der Ärztetag, den Leistungskatalog der Kassen auf notwendige Maßnahmen zu reduzieren und zur Finanzierung der Krankenversicherung neben Löhnen und Gehältern weitere Einkommen der Versicherten heranzuziehen. Die Delegierten wiesen das von den Kassen zu verwaltende Globalbudget zurück. Statt dessen sollten die Krankenversicherungen gemeinsam mit Ärzteschaft und Politik ein finanzielles Gesamtvolumen vereinbaren, das sich am Versorgungsbedarf der Bevölkerung ausrichte und verändert werden könne.

Ärztepräsident Karsten Vilmar wies Kritik an seiner Eröffnungsrede zurück. Der bayerische Delegierte Wulf Dietrich hatte die Rede als „große Katastrophe“ bezeichnet. „Wir stehen jetzt da als die raffgierigen Mediziner, die der armen, kompromißbereiten Ministerin noch eins drüber gegeben haben“, kritisierte Dietrich unter den Pfiffen vieler Delegierter.

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