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■ Rund 50.000 Soldaten stehen schon für einen Einsatz im Kosovo bereit

Der Friedensplan für das Kosovo, dem das serbische Parlament am Donnerstag zugestimmt hat, sieht die Stationierung einer Sicherheitstruppe unter der Führung der Vereinten Nationen mit einer „substantiellen Beteiligung von Nato-Truppen“ vor. Nach Nato-Angaben liegen für die Truppe zur Überwachung des Friedensabkommens im Kosovo (KFOR) bis jetzt Meldungen für die Bereitstellung von fast 50.000 Soldaten vor. Darunter seien die 19 Nato-Mitgliedsstaaten sowie zwölf Staaten aus dem Nato-Partnerschaftsprogramm, nicht jedoch Rußland.

Die größten Kontingente wollen Großbritannien (13.000), die USA (7.000), Frankreich und Deutschland (je 6.000) stellen. Weitere Zusagen kamen aus Italien (3.700), Belgien (1.100), Griechenland (etwa 1.000), Norwegen (800 bis 900), Polen und Kanada (je 800), den Niederlanden (700 Mann) und Portugal (280).

Rußland will sich möglicherweise mit bis zu 10.000 Soldaten an der Truppe beteiligen. In Makedonien sind bereits 16.000 Soldaten stationiert, die Teil der KFOR werden sollen.

Unklar ist jedoch noch, unter welchem Kommando die KFOR stehen soll.

Die Europäische Union (EU) unterstützt eine gemeinsame Kommandostruktur unter Einschluß Rußlands. Damit wird Plänen, die Struktur zwischen Rußland und der Nato im Kosovo zu teilen, eine Absage erteilt.

Auch der stellvertretende Nato-Generalsekretär Klaus-Peter Klaiber wies gestern darauf hin, daß die KFOR unter einem einheitlichen Kommando stehen soll. „Es liegt unseres Erachtens nahe, daß dies ein Nato-General sein wird.“ Das werde Rußland wohl auch akzeptieren, denn „die russische Seite hat ein großes Interesse daran, sich an der Friedenstruppe zu beteiligen“, sagte Klaiber. dpa/rtr

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