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Entlastung für die B 73

■ Grüne schlagen für Hamburgs Süden mehr Züge und Ortsumgehungen vor

Die Bündnisgrünen aus Hamburg und Niedersachsen haben ein Konzept zur Entlastung der Anwohner der Bundesstraße 73 von Cuxhaven nach Hamburg entwickelt. Zum einen sollten Ortsumgehungsstraßen gebaut werden, zum anderen die Bahnen häufiger und schneller fahren. Die grünen Verkehrspolitiker hoffen, daß ihre Vorschläge in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Die meisten Kosten für den Nahverkehr blieben allerdings an den Ländern hängen.

Das Konzept der verkehrspolitischen Sprecher der grünen Fraktionen, Martin Schmidt (Hamburg) und Stefan Wenzel (Niedersachsen), komme auch den Autofahrern entgegen. So sollen für Otterndorf, Cadenberge, Agathenburg, Dollern, Neukloster und Ovelgönne Ortsumgehungen gebaut werden – als Ersatz für die A 26, deren Finanzierung ohnehin völlig offen sei. Statt über die B 73 durch Neugraben-Fischbek und Harburg hindurch sollen Autos über die B 3 zur A 1 fahren.

Zum Segen der B 73-AnwohnerInnen schlagen die Verkehrsexperten weiter vor, die Zahl der Bahnverbindungen von Hamburg nach Buxtehude, Stade, Cuxhaven und Bremervörde zu verdoppeln. Während es nach Buxtehude heute 47 Verbindungen täglich gibt und nach Bremervörde nur 16, pendeln zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und Neugraben 136 Züge und S-Bahnen täglich.

Die Höchstgeschwindigkeit auf diesen Strecken soll erhöht, langsame Abschnitte sollen verbessert und der Bahnhof Harburg von jedem zweiten Zug umfahren werden. Dazu müßte der Bund eine Kurve in Harburg bauen. Zur Abrundung ihres Konzeptes und um neue KundInnen zu gewinnen, wollen Schmidt und Wenzel den Hamburger Verkehrsverbund weit über die Landesgrenzen hinaus erweitern. Was ihr Vorschlag die Landeskassen kosten würde, müssen sie erst noch berechnen lassen. Beide glauben aber, daß die Umgehungsstraßen deutlich billiger wären als eine A 26. Gernot Knödler

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