: Darf's etwas mehr sein?
■ USA und Japan wollen arme Länder weniger entschulden als der Rest der G-7
Berlin (taz) – Innerhalb der G 7 tobt ein heftiger Streit um die Frage der Schuldenerleichterung für arme Länder. Den USA und Japan sind die Vorstellungen der anderen führenden Industriestaaten zu weitgehend. Dies berichtet die Londoner Financial Times. „Die Beschlußvorlage ist fertig, aber alle Zahlen sind noch in Klammern“, sagte ein Insider dem Wirtschaftsblatt. „Es ist ein Pokerspiel.“
Die Finanzminister wollen sich am Samstag in Frankfurt auf einem Vorbereitungstermin für den Weltwirtschaftsgipfel auf eine Position einigen. Die Entschuldungsdebatte war auf Drängen der Weltbank und armer Schuldnerländer in Gang gekommen. Großbritannien, Kanada und Deutschland möchten die Verschuldungsgrenze, über die hinaus Schulden erlassen werden können, um etwa ein Viertel senken. Doch Japan und den USA geht das viel zu weit.
Trotzdem seien britische Regierungsbeamte optimistisch, daß sie sich gegen die Bedenken durchsetzen könnten, schreibt das Londoner Wirtschaftsblatt. Aus Sicht von Eine-Welt-Gruppen sind die auf dem G-7-Gipfel angepeilten Entlastungen allerdings so oder so enttäuschend. urb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen