piwik no script img

Lahme Auszählung gerügt

■ EU-Wahlbeobachter in Indonesien: Erst drei Prozent der Stimmen ausgewertet

Jakarta (AP/AFP) – Die Wahlbeobachter der EU in Indonesien haben sich gestern besorgt über die langsame Auszählung der Stimmen geäußert. Zugleich lobten sie aber die „weitgehend freien und transparenten“ Parlamentswahlen. Der Leiter der EU-Beobachtergruppe, John Morgan, sagte: „Wir haben Berichte über unterschiedliche Ergebnisse auf den Strichzetteln. Wenn das wahr ist, stellt es den ganzen Zählvorgang in Frage.“ Zwei Tage nach dem Urnengang seien erst rund drei Prozent der abgegebenen Stimmen ausgezählt.

Die indonesische Wahlkommission hat gestern um Verständnis für die langsame Stimmenauszählung gebeten. Der Vorsitzende Rudini trat Befürchtungen entgegen, die langsame Auszählung könne ein Anzeichen für Manipulation sein. „Die Wahlkommission hat sich für Genauigkeit, nicht für Geschwindigkeit entschieden“, betonte Rudini. Nach vorläufigen Berechnungen liegt die Demokratische Partei der Oppositionspolitikerin Megawati Sukarnoputri mit rund 35 Prozent in Führung. Das Endergebnis wird frühestens am 21. Juni erwartet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen