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„Ich mache mit“

■ Lebensmittel für Bedürftige: Werbespot soll „Die Tafeln“ bekannter machen

„Das Leben ist für mich nicht einfach mit zwei Kindern“, sagt die alleinerziehende Mutter Petra. Durch alte Schulden, die die 32jährige mit Hilfe der Schuldnerberatung abzutragen versucht, bleiben ihr gerade mal 800 Mark im Monat – zu viel zum Verhungern und zu wenig zum Leben. Daß dies inzwischen ein wenig leichter ist, verdankt sie der Hamburger Tafel. Seit einem Jahr holt sie sich dort regelmäßig kostenlose Lebensmittel: Brot und Kuchen vom Vortag, Bananen mit braunen Flecken und nicht verkaufte Milchprodukte.

„Die Tafeln“ sind gemeinnützige Vereine in Deutschland, die seit 1993 eine Idee eint: Sie sammeln übriggebliebene Lebensmittel und leiten diese direkt an Bedürftige weiter. Und sie wollen Verständnis für die Betroffenen wecken. Mit einer breit angelegten Kampagne in den Medien erhoffen sie sich jetzt eine größere Öffentlichkeit. „Ich mache mit“, heißt ein ebenfalls gespendeter Werbespot, der gestern in Hamburg vorgestellt wurde und ab sofort bundesweit in allen Cine-maxX-Kinos läuft.

Viele tausend Menschen leben in Deutschland „unter schwierigen Bedingungen“, leiden unter persönlichen Problemen, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Alkohol, heißt es im Jahresbericht 1998 der „Tafeln in Deutschland“. Praktische Hilfe zu leisten ist die Tafelidee, die seit drei Jahren auch in der Hansestadt umgesetzt wird. Die Hamburger Tafel, von der 66jährigen Annemarie Dose gegründet, ist mittlerweile auf 80 HelferInnen angewachsen. Unter den ehrenamtlichen Mitarbeitern und Spendern sind Bäcker und Metzger, Anwälte und Krankenschwestern – aber auch Großsponsoren der Medienbranche und Lebensmittelketten. Getreu dem Tafel-Motto: Jeder gibt, was er kann. Ulrike Bals

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