Kommentar: Flop-Gefahren
■ Das Schlingern von „Jekyll & Hyde“
Es ist zu früh, von einem Flop zu sprechen. Zwar mehren sich die Anzeichen, daß der Verkauf von „Jekyll & Hyde“-Karten schwieriger wird. Aber nach nur vier Monaten ist das erste SPD-CDU-Entertainment-Großprojekt nicht gescheitert. Noch nicht.
Ein Teil der aktuellen Probleme ist hausgemacht. So haben sich die Produzenten auf den überraschend hohen Besucherzahlen nach der Premiere ausgeruht. Der massive Werbeauftritt vom Anfang ist völlig verpufft. Wenn das Theater aber nicht „über den Sommer kommt“, wäre das ein Debakel. Denn „Jekyll & Hyde“ ist der erste Baustein, mit dem das Wirtschaftsressort und die ihm untergeordnete Hanseatische Veranstaltungsgesellschaft (HVG) das „neue Bremen“ präsentieren wollten. Die Bilanz der bisherigen HVG-Projekte aber ist durchwachsen. Der erste „Testballon“ in der Rubrik Amüsiertourismus, das Gastspiel von „Shakespeare & Rock'n'Roll“ vor zwei Jahren, erwies sich als teurer Flop. Für eine Wiederholung der ersten und erfolgreichen Sommerbespielung des Theaters am Goetheplatz ist dagegen in diesem Jahr kein Geld mehr da – wegen „Jekyll & Hyde“.
Es ist höchste Zeit, daß Kosten und Nutzen der bisherigen Projekte offengelegt werden. Schließlich ist „Jekyll & Hyde“ mit seiner offiziell angegebenen 45-Millionen-Mark-Förderung im Vergleich zum Space Park auch nur ein „Testballon“. Christoph Köster
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