: „Schulfrieden“ out
■ Koalition will mehr Differenzierung/ CDU setzt Akzente/ Abitur nach 12 Jahren
Das Stichwort „Schulfrieden“ kommt in dem neuen Koalitions-Programm nicht mehr vor. Im Bildungs-Bereich hat die CDU gestern deutlich ihre Handschrift durchgesetzt. Auch die – von der SPD bisher verteidigten – Organisationsstrukturen der Schulen müßten „an neue Entwicklungen angepaßt werden“, steht in der Präambel. So sollen die Schulkonferenzen die Möglichkeit haben, in der Orientie-rungsstufe die Klassen nach Leistung differenziert einzuteilen. In der Sekundarstufe I sollen zusätzliche „leistungsbezogene Differenzierungsformen“ eingeführt werden, die das Überspringen des 11. Jahrgangs ermöglichen. An „ein bis zwei Pilotschulen je Stufe“ sollen Schulversuche „mit weitgehender Eigenständigkeit im pädagogischen, personellen und wirtschaftlichen Bereich“ ermöglicht werden. Der Schulversuch „Abitur nach 12 Jahren“ kommt hinzu, wenn auch nicht am Alten Gymnasium, das das beantragt hatte, sondern am Kippenberg-Gymnasium.
In den kommenden vier Jahren werden voraussichtlich 720 Lehrerstellen in Bremen frei, 400 davon sollen neu besetzt werden. SPD-Sprecherin Ulrike Hövelmann wertete das als Erfolg – bisher waren nur 330 Neubesetzungen eingeplant. Qualitätssicherung soll durch Vergleichs-Tests in den Klassenstufen 4,6, und 10 und beim Abitur stattfinden. An den Schulen soll zur Kostenreduzierung ein „Personalmix für nichtunterrichtende Tätigkeit“ eingesezt werden. Die Grundschulen sollen „feste Öffnungszeiten“ von 8 bis 13 Uhr garantieren. K.W.
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