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Besondere Lage

■ Kieler Regierung will Konsequenzen aus der Havarie der „Pallas“ ziehen

Die schleswig-holsteinische Landesregierung zieht mit einem Handlungskonzept Konsequenzen aus der Havarie des Holzfrachters „Pallas“ vor der Nordseeinsel Amrum. Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) stellte gestern vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuß des Landtages Einzelheiten vor. Im Mittelpunkt steht eine klare Führung bei Unglücken an Land und auf See. Zusammen mit dem Bund und anderen Küstenländern will Schleswig-Holstein außerdem eine gemeinsame Küstenwache einrichten.

Kurzfristig könne das Land in eigener Zuständigkeit dazu einige Schritte unternehmen. So solle beispielsweise der Begriff der „Besonderen Lage“ – eine Stufe vor einer Krise oder einer Katastrophe – präzisiert werden. Die Krisenzentrale in Kiel soll ausgebaut, eine „Beratungsgruppe See“ ins Leben gerufen werden. Ein verbessertes Konzept zur Information der Öffentlichkeit und der Medien ist ebenfalls vorgesehen.

Die Umweltorganisation Greenpeace zog eine kritische Bilanz der bisherigen Ölbergung aus dem Wrack. Nach Auffassung des Greenpeace-Experten Christian Bussau war der Umgang mit dem austretenden Öl unprofessionell und nachlässig. Er forderte ebenfalls eine Küstenwachzentrale, Bereitstellung ausreichender Kapazitäten an Schleppern und Hubschraubern sowie eine Verschärfung der Reeder-Haftung.

Die „Pallas“ war am 25. Oktober vergangenen Jahres vor Dänemarks Nordseeküste in Brand geraten und vier Tage später vor Amrum gestrandet. Eine Ölverschmutzung bewirkte den Tod von Tausenden Seevögeln. Das Wrack wird zur Zeit von seinen Aufbauten befreit und soll mit einer Spezialmischung gefüllt werden. lno

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