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Steuerfahnder bei der Deutschen Bank

■ Verdacht: Beihilfe zur Steuerhinterziehung von Kunden

Frankfurt/Main (dpa) – Auf der Suche nach Steuerhinterziehern und Helfern bei Banken haben die Ermittler nun auch den Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, ins Visier genommen. Neben dem Vorstandssprecher des weltgrößten Kreditinstitutes wird auch gegen drei seiner Vorstandskollegen und zwei frühere Vorstandsmitglieder wegen Verdachts auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt. Dies bestätigte der Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Job Tilmann, am Mittwoch. Ein Sprecher der Deutschen Bank wies die Vorwürfe als nicht gerechtfertigt zurück.

Die Deutsche Bank soll ihren Kunden systematisch und mit Wissen der Chefetage bei anonymen Transfers von Vermögenswerten ins Ausland geholfen haben. Bisher liegen der Staatsanwaltschaft bereits 400 Selbstanzeigen von Kunden wegen Steuerhinterziehung vor.

Die Ermittlungen gegen die Deutsche-Bank-Spitze geht auf eine spektakuläre Durchsuchungsaktion vor genau einem Jahr zurück. Damals hatten rund 300 Ermittler die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt, deren Rechenzentrum in Eschborn sowie Filialen in Frankfurt, Düsseldorf, Freiburg und Kassel durchsucht und Material sichergestellt.

Aus der Auswertung etlicher Unterlagen habe sich der „Anfangsverdacht“ gegen die Spitzenmanager ergeben, sagte Tilmann. Gestützt werde dieser Verdacht durch die Erkenntnis, daß es „in nahezu allen Filialen solche Transfers“ gegeben habe. Allerdings hat die Staatsanwaltschaft – über die vorliegenden Selbstanzeigen hinaus – bisher noch keine Kunden identifizieren können, die sich verdächtig gemacht hätten.

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