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Querspalte

■ Pontifex beim Sex

In Berlin wurde gerade eine 2.000 Quadratmeter große Rennbahn für Inline-Skater eröffnet. Besonderheit der Anlage sind mobile Hindernisse. Mobile Hindernisse? Nannte man so was nicht früher Rentner? Ein sehr immobiles Hindernis bildet der Papst. Jedenfalls für Katholen. Seit seiner Botschaft, die der deutschen katholischen Kirche den Ausstieg aus der Schwangerschaftsberatung befiehlt, würden ihn die Laien gern auf Rente schicken, und die Profis biegen sich im römischen Abwind und drängeln sich in der Schlange der Heuchler: Man wolle gern weiter Frauen beraten und könne eventuell noch einmal in Rom vorsprechen, rhabarber, rhabarber. Doch es nützt nichts: „Roma locuta, causa finita.“ Auch Rom hat ein Loch, und das am Ende. Halt! Ganz falsch! Rom hat gesprochen, und die Sache ist entschieden. Und recht hat der alte Mann im Vatikan. Was mischen sich die Katholen überhaupt in Fragen ein, von denen sie nichts verstehen? Was wissen vertrocknete Pfeifen schon vom Glück der Frauen? Schließlich herrscht in Rom seit alters her das Gesetz: „Hunc sacerdotem equo vehi religio est.“ Diesem Priester ist das Skaten ... äh, Reiten ... na ja, Sie wissen schon, verboten. Spät, aber nicht zu spät hat die polnische Kartoffel erkannt, daß das Rein-raus-Spiel die Kirche einfach nichts angeht. Nur die deutschen Katholen wollen wieder päpstlicher sein als der Pontifex beim Sex. Und werden in dieser Woche erst recht aufheulen, wenn der Mann in den Schuhen des Fischers seinen neuen Kurs bestätigt und pünktlich zum Christopher Street Day verkündet, daß Schwule es ab sofort unter sich ausmachen dürfen, wem sie ihr Ding ins Pupsloch stecken. Was heißt eigentlich auf lateinisch: „Wie die Nase einer Lesbe, so ihre Wespe“? Nein, der Spruch lautet: „Wie der Katholen Gejaul, so ihr Johannes Paul.“ Michael Ringel

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