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Sympathiekundgebung für den inhaftierten PKK-Chef

■ Rund 10.000 DemonstrantInnen fordern in Hamburg Freiheit für Abdullah Öcalan

Hamburg (taz) – Von der Verwirrung, die Öcalans Prozeßerklärung Ende Mai ausgelöst hatte, war am Samstag in der Hamburger Innenstadt nichts zu spüren: Über 10.000 KurdInnen und einige Deutsche forderten bei einer Großdemo die Freilassung des Vorsitzenden des kurdischen Arbeiterpartei PKK: „Öcalan ist das Volk – das Volk kann nicht verurteilt werden.“ Die DemonstrantInnen erklärten: „Jahrelanger Krieg, 50.000 Tote, zerstörte Landschaften – wir sind bereit für den Frieden.“ Sollte die Türkei allerdings nicht bereit zum Frieden sein, würden sie sich „zu wehren wissen“.

Die KurdInnen forderten die Bundesregierung, UNO und EU auf, sich bei der türkischen Regierung für das Leben Öcalans einzusetzen. Das Verfahren gegen ihn sei ein Schauprozeß, so die Initiative „Frieden in Kurdistan, Freiheit für Öcalan“. Das Todesurteil sei bereits gefallen. Der Prozeß solle nur noch den Schein der Rechtsstaatlichkeit wahren. Die Bundesregierung und die EU hätten sich nicht ausreichend bemüht, Öcalan vor ein internationales Gericht zu stellen, kritisierte auch die verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen, Angelika Beer. Ihr applaudierten allerdings nur kurdische DemonstrantInnen. Viele Deutsche verließen die Kundgebung: „Gerade die muß von Frieden reden“, schimpfte einer.

Der israelische Autor Uri Avnery forderte, eine internationale Kommission in die Türkei zu entsenden. Ercan Kanar, einer der Anwälte Öcalans, war enttäuscht über die Teilnehmerzahl. Kanar sagte jedoch zur taz, auch er hoffe, daß politischer Druck seitens UNO und EU das Todesurteil noch abwenden könne. Elke Spanner

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