: Harff des Tages: Joschka Fischer
Der grüne Joschka Fischer ist nicht nur von Natur aus sehr harff. Er muß darüber hinaus gerade und vor allem jetzt als Nachkriegsaußenminister auch die solidarische Nähe zu unseren Männern im Krisengebiet suchen. Solchen wie Helmut Harff, Kommandant der deutschen KFOR-Truppen, dem es gelang, Grenzposten zum Kosovo ruckzuck räumen zu lassen („Sie haben dreißig Minuten!“). Da mochte Fischer nicht nachstehen. Weil er seinen Parteikollegen, Umweltminister Jürgen Trittin zusammenharffte, ist er unser Harff des Tages. Während Fischer in Abwesenheit des Bundeskanzlers die Kabinettssitzung leitete, las Trittin demonstrativ die FAZ, fand die eifersüchtige Süddeutsche Zeitung heraus. Fischer stieß einen Pfiff aus, Trittin guckte, Fischer senkte den Daumen nach unten, Trittin packte die Zeitung folgsam in die Tasche. Wie Fischers Tagesbefehl lautete, haben wir nach intensiver Recherche in Erfahrung bringen können: „taz lesen! Du hast 20 Minuten! Inzwischen nur noch 19! Ende der Diskussion!“ Foto: AP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
