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■ Eine nasse Nudel wird zum Retter von Rot-Grün
Das hätte Hans Eichel niemand zugetraut: Der Finanzminister hat es geschafft, das größte Sparpaket der deutschen Geschichte zu schnüren. Für einen blassen Bürokraten wurde er bisher gehalten. Er hat die Ausstrahlung einer nassen Nudel, wurde über ihn gespottet. Und jetzt ist er plötzlich zum Hoffnungsträger der rot-grünen Regierung geworden. Seinen Vorgänger Oskar Lafontaine hat er jetzt schon vergessen lassen. Als Eichel noch Ministerpräsident in Hessen war, stand er im Schatten von Lafontaine – und von Schröder. „Er definiert sich nicht über die Medien“, sagt ein ehemaliger Eichel-Mitarbeiter über seinen Chef. Schröder und Eichel sind völlig unterschiedliche Charaktere. Eitel und großspurig der eine, korrekt, gewissenhaft und bescheiden der andere. Trotzdem kommen die beiden leidlich miteinander aus. Eichel weiß, daß es sich Schröder nicht leisten kann, nach Lafontaine einen zweiten Finanzminister zu verprellen. Der ehemalige Gymnasiallehrer verbringt seinen Urlaub an der Ostsee oder im Allgäu. Obwohl er ein Autonarr ist, fährt er nur einen alten 190er Mercedes. In der Popularitätsskala des ZDF rangiert er inzwischen auf Rang acht – die Leute haben wohl das Gefühl, daß er ein anständiger Kerl ist. tst ‚/B‘ Foto: Reuters
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