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Blair macht Druck im Nordirland-Konflikt

■ Protestanten und Katholiken reagieren zurückhaltend

London (AFP) – Der britische Premierminister Tony Blair hat seinen Druck auf die Konfliktparteien in Nordirland verstärkt. In einem Beitrag für die gestrige Times legte er einen Kompromißvorschlag vor, der von beiden Seiten Zugeständnisse verlangt. Danach sollen die Protestanten dem politischen Arm der katholischen Untergrundorganisation IRA, Sinn Féin, sofort den Weg in die Provinzregierung freimachen. Im Gegenzug soll die IRA verbindlich die Abgabe aller ihrer Waffen bis Mai 2000 zusagen. Blair hat beiden Seiten bis kommenden Mittwoch eine letzte Frist zur Bildung der Regierung gesetzt.

Sowohl die protestantischen Unionisten als auch Sinn Féin reagierten zurückhaltend auf Blairs Vorschlag. Der designierte Erste Minister und Protestantenführer David Trimble kritisierte Blairs Vorschlag. Der BBC sagte er, die Lösung des Problems liege in der Umsetzung des Friedensabkommens. Auch Sinn Féin reagierte zurückhaltend auf Blairs Initiative. Die Nummer zwei der Partei, Martin McGuinness, warnte davor, nur Sinn Féin für den Stillstand bei der Entwaffnung der Bürgerkriegsparteien verantwortlich zu machen.

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