piwik no script img

SPD hält zur Gesamtschule

■ Öfter mal was Neues: Jetzt will die Partei die reinen Hauptschulen in Berlin abschaffen

Die Sozialdemokraten bleiben der Gesamtschule treu. In den „Eckpunkten für ein neues Schulgesetz“, die der SPD-Landesvorstand am Montag abend beschlossen hat, ist von einer Herabstufung einzelner Gesamtschulen zu integrierten Haupt- und Realschulen nicht mehr die Rede. Mit diesem Vorschlag hatte der Schulexperte der SPD-Fraktion, Peter Schuster, für Wirbel gesorgt.

Jetzt tritt die Partei dafür ein, daß die Schüler statt bisher an 38 künftig an allen 70 Berliner Gesamtschulen auch das Abitur machen können. Schulen, die keine eigene gymnasiale Oberstufe erhalten, sollen mit Oberstufenzentren, kleinen Gymnasien oder anderen Gesamtschulen kooperieren.

Statt von den Gesamtschulen will sich die SPD jetzt von den reinen Hauptschulen verabschieden. Sie sollen in „verbundenen Haupt- und Realschulen“ aufgehen. Dort werden alle Schüler unter einem Dach unterrichtet, im Unterschied zur Gesamtschule sind gemeinsame Kurse aber die Ausnahme. Mit diesem Vorschlag will die SPD den Niedergang der Hauptschulen aufhalten, die nur noch von weniger als zehn Prozent der SchülerInnen angenommen werden.

Außerdem will die SPD die begonnene Grundschulreform fortsetzen, die Eigenverantwortung der Schulen erweitern und die Mitbestimmung von Eltern und Schüler stärken. Diese Vorschläge entsprechen dem Entwurf für ein neues Schulgesetz, den der Berater von Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD), Tom Stryck, Ende vergangenen Jahres vorgelegt hatte. Auch die Verbesserung der Sprachkompetenz von Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache liegt den Sozialdemokraten am Herzen.

Im Streit um das Landesschulamt plädiert die SPD jetzt dafür, dessen Aufgaben „so weit wie möglich“ in die Bezirke zu verlagern. Die von der CDU gewünschte Einführung von Religion als Pflichtfach lehnt die Partei weiter ab. rab

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen