■ Ost-Timor-Konferenz ergebnislos: Todesdrohungen gegen Ramos-Horta
Berlin (taz) – Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta ist mit dem Tod bedroht worden, sollte er in seine Heimat Ost-Timor zurückkehren. Der Sprecher des osttimoresischen Widerstands hält sich zur Zeit in Indonesiens Hauptstadt Jakarta auf, wo er an einer Versöhnungskonferenz verschiedener Gruppierungen Ost-Timors teilnahm. Mit Parolen wie „Hängt Ramos-Horta“ demonstrierten gestern am Konferenzhotel einige Osttimoresen, berichtete die BBC. Der britische Sender zitierte den Sprecher Angelo de Sousa mit den Worten, Ramos-Horta „wird sofort getötet, wenn er in Ost-Timor eintrifft“.
Gestern verbot Indonesiens Regierung Ramos-Horta nach Ost-Timor zu reisen. Dabei war er auf die Bedingung eingegangen, dort nicht für die Unabhängigkeit der portugiesischen Exkolonie zu werben. Der gestern beendeten Konferenz gelang keine Einigung auf die Entwaffnung rivalisierender Gruppen. Die Vereinten Nationen wollen trotz des Angriffs gegen einen UN-Posten weiterhin die Abstimmung über Ost-Timors Zukunft überwachen, erklärte der Ost-Timor-Beauftragte Jamsched Marker. han
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