SPI war ein Schnäppchen

■ Zwei Servicegesellschaften verkauft

Nicht nur die Servicegesellschaft SPI ist vor kurzem verkauft worden, sondern vor einem Jahr hat auch die Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (GSOB) den Besitzer gewechselt. Wie der Staatssekretär der Senatsarbeitsverwaltung, Wolf Schulgen, gestern bestätigte, hat bei beiden Servicegesellschaften ein Gesellschafterwechsel stattgefunden.

Diese sind noch unter Staatssekretär Peter Haupt eingeleitet worden. In beiden Fällen wurden die Firmen u. a. an die derzeitigen Geschäftsführer verkauft. Dies sei nicht als problematisch bewertet worden, so Schulgen. Die Gesellschaften führen als private GmbHs im Auftrag des Senats vor allem ABM-Maßnahmen durch. Voriger Gesellschafter des SPI war die Stiftung Sozialpädagogisches Institut.

Die Befürchtung der grünen Abgeordneten Sibyll Klotz, daß die Gesellschaften „für 'n Appel und 'n Ei verkauft“ worden seien, bestätigt sich jedoch: Die Geschäftsführer kauften die Anteile „mit gewissen Aufschlägen“ zum Nominalwert des Stammkapitals, sagte Schulgen. Beim SPI betrug das Stammkapital 50.000 Mark, bei der GSOB waren es 75.000 Mark. „Das ist keine Bereicherung“, betonte Schulgen. Die Büroausstattung, die den Servicegesellschaften 1991 vom Land finanziert wurden, sei ihnen schon früher übertragen worden. Auch das Stammkapital der Gesellschaften war aus dem Landeshaushalt gezahlt worden. Nun werde noch verhandelt, ob die Stiftung SPI das Stammkapital behalten darf oder an das Land zurückzahlen muß.

Dorothee Winden