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■ Regieberseker
Nach Studium in Hamburg und Gründung der Studiobühne Hamburg in den 60ern inszenierte Peymann dort als erstes Brechts „Die Tage des großen Gelehrten Wu“. Zum 1. August wird er nun Intendant an Brechts Berliner Ensemble. Der Regisseur, der die letzten 13 Jahre am Wiener Burgtheater Herr im Haus war, verzichtet mit seinem Wechsel nach Berlin dafür auf etwa 150.000 Mark Jahresgage. Aber 10.000 Mark mehr als beim bisherigen Berliner Spitzenverdiener Langhoff dürfen es sein: „Abstand muß sein.“
Der 62jährige Peymann war bisher für einen veritablen Theaterskandal noch immer gut. 1972 allein dadurch, weil der er für seine Inszenierung „Der Ignorant und der Wahnsinnige“ selbst das Notlicht ausschalten wollte. 1988 hielten er und Thomas Bernhard mit dem „Heldenplatz“ in Wien einer ganzen Nation den Spiegel ihrer Lebenslüge vor. Alle waren böse, nur er und sein Autor aufrichtig politisch korrekt. Erst mit Bernhards „Vor dem Ruhestand“ im Januar einte er die Wiener Geister im Jubel. Zu spät, jetzt geht er. pewe
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