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Schoko-Osterhasen kriegen ab 2000 ihr Fett weg

■ EU einigt sich auf Schokoladen-Richtlinie: Höchstens fünf Prozent Ersatzfett erlaubt

Bonn (taz) – Die EU-Länder haben ihren Schokoladenstreit beigelegt. Die Botschafter der 15 EU-Staaten haben sich auf die umstrittene Schokoladen-Richtlinie geeinigt, nach der künftig höchstens fünf Prozent Fremdfette bei der Herstellung der Schokolade verwendet werden dürfen. Seit den 70er Jahren darf der Fettanteil nur aus Kakaobutter bestehen. Länder, die der EU später beitraten, wie Irland, Dänemark oder Finnland, waren daran nicht gebunden. Die meisten gestatteten fünf Prozent, Finnland sogar zehn Prozent andere Fettzusätze.

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie sieht die neue Regelung für Verbraucher wie Wirtschaft gleichermaßen positiv. Schließlich sei die Kennzeichnungspflicht „mehr als ordentlich geregelt“, so Karsten Keunecke vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie. Auf der Verpackung müssen künftig die verwendeten Fette genau angegeben sein. Nur sieben tropische Fette wie Palmöl, Seha-Nußöl oder Illipe werden als Ersatz erlaubt – eine politische Entscheidung. Die Kakao-Exportländer sollen damit teilweise für künftige Exportverluste entschädigt werden. Ein schwacher Trost für die betroffenen Kakaopflanzer. Denn die Ersatzfette kosten auf dem Weltmarkt nur zehn Prozent des Kakaobutter-Preises.

Theoretisch müßten also Schokoladenprodukte für den Endverbraucher billiger werden. Zunächst aber muß der Ministerrat die neue Regelung absegnen. Danach hat das Parlament vier Monate Zeit zu einer Stellungnahme. Für die Weihnachtsmänner wird noch das alte Reinheitsgebot gelten. Den Osterhasen 2000 wird es dann nach neuen Rezepten zu kaufen geben. Daniela Weingärtner

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