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Gelbsucht auf Rezept

■ Blutplasma mit Hepatitis-C-Viren verseucht. Acht Patienten wurden infiziert

Kassel (AP) – Acht Patienten der Universitätsklinik Göttingen wurden 1998 über verseuchtes Blutplasma mit der gefährlichen Viruskrankheit Hepatitis C angesteckt. Als Ursache nannte Manfred Merz, der Sprecher des zuständigen Regierungspräsidiums Kassel, das „nicht vorhersehbare Versagen eines erprobten und zugelassenen Testverfahrens“. Er wies einen Bericht des Magazins Focus zurück, wonach die Infizierungen auf Schlamperei in seiner Behörde und beim Hersteller, dem Kasseler Unternehmen Mediplasma, zurückzuführen seien. Hepatitis C ist eine besonders tückische Form der Gelbsucht, deren Symptome oft lange unentdeckt bleiben. Nach 15 bis 20 Jahren drohen Leberzirrhose und Leberkrebs. Gegen Hepatitis C gibt es bislang noch keinen Impfstoff.

Focus hatte berichtet, die Firma Mediplasma habe mit Einverständnis des Regierungspräsidiums auf eine Nachtestung der Plasmaproben verzichtet, obwohl die Hepatitis-Infektion eines Spenders mittlerweile bekanntgewesen sei. Nach den Recherchen des Bundesamts für Sera und Impfstoffe hätte die Nachtestung mehrere Infektionen verhindern können. Merz sagte dazu, die Firma habe das Regierungspräsidium nicht um ein Einverständnis zum Verzicht auf Zusatztests gebeten, weil es sich um einen „Standardfall“ gehandelt habe. Solche Nachtestungen seien für das sogenannte „Quarantäneplasma“, um das es sich hier handele, entgegen den Angaben von Focus nicht vorgesehen. Im Sommer 1998 hätte niemand einen solchen Fall für möglich gehalten.

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