: Scharping in „Bild“: Jagt Milosevic davon
Bonn (rtr) – Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat in der „Bild“-Zeitung die jugoslawische Bevölkerung zum Sturz ihres Präsidenten Slobodan Milosevic aufgerufen. Die Verbrechen im Kosovo hätten einen Namen, „nämlich Milosevic“, sagte Scharping. Und: „Der Bevölkerung in Serbien rate ich: Jagt ihn davon, dann steht die Tür nach Europa offen.“ rtr
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Der russische Jugoslawien-Gesandte Wiktor Tschernomyrdin hat dagegen davor gewarnt, daß Serbiens Isolation zum „nächsten Konflikt“ führen wird. Dem russischen Nachrichtensender MTW sagte er, „keinesfalls sollte man Serbien isolieren“. Eine Isolierung wird nach den Worten Tschernomyrdins Milosevic stärken. AFP
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Wenige Stunden vor der geplanten Ankunft von Kosovo-Flüchtlingen haben Unbekannte eine Zivilschutzanlage im schweizerischen Chavannes-près-Rennes angezündet. Die bereits für die Ankunft der 150 Kosovo-Albaner vorbereitete Einrichtung wurde bei dem Brand in der Nacht zum Montag völlig zerstört. Die Gemeinde hatte sich im Juni in einer Petition an den Staatsrat des Kantons Waadt gegen die Aufnahme der Flüchtlinge ausgesprochen. dpa
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Trotz der Umweltschäden durch den Kosovo-Krieg sehen Umweltschützer Chancen für die Wiederherstellung von mindestens 150.000 Hektar Auengebiet entlang der Donau. Detlef Günther-Diringer vom Auen-Institut des World Wide Fund For Nature (WWF) erklärte gestern in Rastatt, es handele sich dabei um „kurzfristige Umweltbelastungen“, von denen sich die Donau wieder erholen könne. dpa
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Unbekannte haben im Kosovo einen 14jährigen Serben erschossen und zwei weitere verletzt. US-amerikanische Soldaten der Kosovo-Schutztruppe KFOR hatten den Jungen und die beiden anderen Serben am Sonntag mit Schußwunden bei Budriga im Südosten des Kosovo gefunden und in das US-Camp „Bondsteel“ gebracht. dpa
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Im Kosovo-Dorf Bela-Crkva hat gestern die Beerdigung der Massakeropfer vom 25. März begonnen. Auf einer Liste mit den Opfern der Greueltat, die von serbischer Polizei und Paramilitärs begangen wurde, finden sich auch die Namen von einem zwei und einem vier Jahre alten Kind. Ermittler der britischen Kriminalpolizei Scotland Yard fanden nach eigenen Angaben unter den 62 exhumierten Leichen sieben von Kindern im Alter zwischen einem und zehn Jahren. AFP
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Slobodan Milosevic' Sohn Marko hat sich dagegen in den vergangenen Monate seine eigenen Gedanken gemacht. Mit dem jüngsten Unternehmen des Familienimperiums sei er so beschäftigt gewesen, daß er nicht einmal Zeit für öffentliche Auftritte hatte: Montag abend eröffnete er dann den Bambipark. taz
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