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Rund ums runde Leder

Wie Fußball wurde, was es heute ist: Die Ausstellung „Vom Spielkaiser zu Bertis Buben“  ■ Von Hubert Bätz

Schweiß, Bier und Leder – das paßt zur Reeperbahn. Das Millerntorhochhaus hat der Kulturverein cult für die Ausstellung „Vom Spielkaiser zu Bertis Buben“ gewählt, die jetzt eröffnet wurde. Alles dreht sich um die Geschichte der runden Lederkugel. Wer gedacht hat, daß Fußball eine englische Erfindung sei, der irrt.

Frühe Formen des Fußballs gab es schon im alten China vor etwa 4700 Jahren, ein Regelwerk aus der Zeit um 200 n. Chr. belegt die existenz von Fußballtoren und Torhütern. Auch in Japan und in heutigen Mexiko wurden fußballähnliche Spiele ausgetragen, die häufig religiöse Bedeutungen hatten. Das Ergebnis sollte die Götter günstig stimmen. Für die Spieler war es nicht ganz ungefährlich. Bei den Azteken beispielsweise wurde der Mannschaftskapitän der Sieger von Priestern enthauptet. Dies war die höchste Ehre, die einem herausragenden Spieler widerfahren konnte.

Weniger blutig verlief die Geschichte des Ballsports in Europa. Schon die alten Römer kannten das Raufballspiel Harpastum. Als europäische Heimat des Fußballs aber gilt Großbritannien, wo Mann schon mal die Arme zuhilfe nahm oder auf Ball und Gegner eintrat. Das Lieblingsspiel der Handwerker und Bauern wurde erstmals 1314 urkundlich erwähnt. König Edward II verbot damals das Fußballspielen innerhalb Londons Mauern: „Alldiweil in der Stadt großer Aufruhr ist, durch gewisse Zusammenrotungen, die von großen Fußball-Spielen auf den öffentlichen Plätzen herrühren“. Auch später folgende Verbote nutzten nichts, das Spiel verbreitete sich seit Ende des vorigen Jahrhunderts über den Kontinent.

Die Ausstellung ist werktags zwischen 17 und 22 Uhr, am Wochenende zwischen 12 und 24 Uhr geöffnet, Eintritt vier Mark.

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