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Kein Streik bei Kellogg

■ Haustarif an Flächentarif gebunden

Während der laufenden Urabstimmung über Arbeitskampf bei Kellogg Deutschland hat es jetzt doch eine Einigung über den Haustarifvertrag gegeben. Damit sei der für nächste Woche drohende Streik abgewendet worden, stellten die Vertreter der Gewerkschaften DAG und NGG fest. Der jetzt geschlossene Kompromiß sieht eine auf ein Jahr befristete dreiprozentige Lohnerhöhung ab September für gewerbliche Kellogg-MitarbeiterInnen sowie eine Sonderzahlung von 900 Mark vor.

Der Verband der Ernährungswirtschaft Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt (VdEW) lobte den Abschluß als „Sieg der Vernunft“ im Sinne des Arbeitsplatzerhalts. Die beiden im Unternehmen vertretenen Gewerkschaften hätten sich grundsätzlich für den Flächentarifvertrag ausgesprochen.

Auch die Gewerkschaften gaben sich „sehr zufrieden“ – obwohl sie Federn gelassen haben. Zwar gilt der zwischen den Parteien kurzfristig strittige Haustarifvertrag weiter; Kellogg hatte nach dem Wechsel in den Arbeitgeberverband der Nährmittelindustrie während laufender Tarifverhandlungen die Anwendung des dort gültigen, deutlich niedrigeren Tarifvertrags gewollt, war damit aber vor Gericht gescheitert. Auch die ausgehandelte Sonderzahlung sei „mehr als zufriedenstellend“, so NGG und DAG. Doch ist der Haustarif mit dem Flächentarifvertrag der Nährmittelindustrie künftig eng verknüpft: Wie dieser gilt er künftig ab September, Tarifsteigerungen bei Kellogg sollen dabei an die jeweils vereinbarten Tariferhöhungen der Nährmittelindustrie gebunden sein. Sie werden zudem nur auf 85 Prozent des Kellogg-Tarifs angerechnet. ede

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