: Primzahlen
■ Fanny Müller:
Liebe Hörerinnen und Hörer, in unserer Reihe „Funkkolleg einmal etwas anders“ hören Sie jetzt Frau Dr. Müller. Bitte, Frau Dr. Müller!
Danke, Ernst-Heribert Poppenstehl-Jedamzik! Für diesen Beitrag halten Sie bitte Schreiber und Papier bereit. – Ich weiß eine Menge sehr nützlicher Dinge, z.B. wie Hohlsaum geht oder Schupfnudeln. Jetzt noch nicht mitschreiben. Dann weiß ich noch eine Menge unnützer Dinge, die aber was hermachen, z.B. was Morgendämmerung auf spanisch heißt und Eichhörnchen auf französisch und was eine Primzahl ist. Primzahl jetzt aufschreiben. Eine Primzahl ist was ganz Tolles, ich erkläre das jetzt mal für die, die kein Abitur haben und trotzdem Radio hören. Eine Primzahl kann man nur durch sich selbst und durch eins teilen. – Kapiert? Also z.B. die 1. Oder die 2, 3 oder die 5. Auch die 7 gehört dazu. Schreiben Sie das jetzt auf. Ich mach mal –ne Pause, da können Sie das nachrechnen. – Fertig? Wenn Sie denken, das geht jetzt so albern weiter, neenee, jetzt wird es richtig schwer. Zuerst erkläre ich mal Produkt. Produkt ist das Ergebnis einer Multiplikation, das kennen Sie als Mal-neh-men. Wir Hochgebildeten nennen das Multiplikation. Jetzt schreiben Sie mal auf: 105. Haben Sie das? – 105 ist das Produkt von 3 mal 5 mal 7. Das rechnen Sie dann später nach, soviel Zeit haben wir jetzt nicht. Und nun kommt es: Folgendes ist bewiesen: Jede eindeutig positive ganze Zahl – also nicht etwa 17, 5 oder was – jede eindeutig positive ganze Zahl läßt sich als Produkt zweier oder mehrerer Primzahlen definieren. – Was Sie mit dieser Information anfangen sollen? Tja, meine Herren, Sie werden damit auf jeder Party den Hecht im Karpfenteich machen. Und Sie, meine Damen, ähm, Sie sollten so klug sein und lieber den Mund halten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen