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Ostfrau – Westfrau

Es scheint sie nicht mehr zu geben, die tiefe Kluft zwischen den Frauen im Osten und Westen Deutschlands, zwischen den „Ungleichen Schwestern“, wie eine Ausstellung im Bonner Haus der Geschichte noch vor zwei Jahren formulierte. Ausgerechnet die konservative Konrad-Adenauer-Stiftung fand heraus, daß die Frauen in dem einstigen Hoheitsgebiet der DDR doch nicht so nachhaltig durch das sozialistische System geprägt worden seien.

Insbesondere jüngere Frauen ähnelten sich heute in ihrem Verhalten und Lebensentwürfen stärker als gemeinhin angenommen. Hüben wie drüben gibt es eine in etwa gleich große Gruppe von Frauen, die in einem attraktiven Beruf ihr vorrangiges Ziel sehen (14 Prozent im Westen, 13 Prozent im Osten). Nur das Lebensziel Familie übt im Osten einen leicht stärkeren Reiz aus: Dort streben etwa 18 Prozent der 30- bis 40jährigen ein Leben mit den Lieben an – im Westen sind es nur 13 Prozent. Gemein ist diesen Frauen, daß sie zumeist einen mittleren Bildungsabschluß besitzen und bewußt auf eine Karriere verzichten.

Von diesen Übereinstimmungen ist bei den älteren Befragten nichts festzustellen. Vierzig Prozent der Frauen jenseits der 40 fühlen sich in der Nachwenderepublik isoliert und überflüssig, fand die Befragung unter jeweils tausend Frauen in Ost und West heraus. Das östliche Modell „Beruf und Familie“ ist durch Arbeitslosigkeit und zurückgehende Kinderbetreuung brüchig geworden. Im Westen dagegen ist bei den Fortysomethings die traditionelle Hausfrau immer noch stark vertreten. uta

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