piwik no script img

■ Maulkorb für Euro-Unker

Es gibt auch gute Tage – aber die waren bislang die Ausnahme. Alle anderen begannen schon morgens mit den Schreckensnachrichten für den Euro. Gestartet war er am 1. Januar mit einem Kurs von 1,17 gegenüber dem US-Dollar. Gestern erreichte er neue Untiefen von bis zu 1,0109 US-Dollar. Das ist ein Wertverlust von rund 15 Prozent.

Wirtschafts- und Finanzexperten sowie Politiker versuchen sich immer wieder in Interpretationen. Meist mit eher unbeabsichtigten Folgen: Als beispielsweise Finnlands Finanzminister Sauli Niinisto gestern erklärte, es gebe „natürliche Gründe für die Schwäche des Euro“, nämlich das starke Wirtschaftswachstum in den USA, gab es an den Börsen augenblicklich wieder Euro im Überfluß. „Wenn der Markt diese Art von Kommentar hört, ist er versucht, Euro zu verkaufen“, sagte ein Analyst.

So war es kein Wunder, daß die Währung auch beim gestrigen EU-Finanzministertreffen in Luxemburg diskutiert wurde. Frage: Wer darf eigentlich offizielle Statements zum Euro abgeben? Vorläufige Lösung: Nur EZB-Chef Wim Duisenberg und der Vorsitzende der Euro-11. Und wer ist das derzeit? Der Finne Niinisto. bw

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen