Gaukler und andere Scherzkekse
■ Tango, Jonglage, Ohrwürmer: Am Freitag startet das 2. Fleetinsel-Festival. Und Taka-Tuka-Land ist nicht weit
Es gibt da eine Insel, da schwingen sich die Mädchen durch die Lüfte, da flackern bunte Lichter auf dem Wasser, und fremdartige Melodien segeln auf einem lauwarmen Böe. Es wird getanzt, gesungen, und edler Wein fließt in Strömen. Wo mag das sein? Taka-Tuka-Land? Nein, mitten im Herzen Hamburgs wird die Fleetinsel für zehn Tage zur Trauminsel verwandelt. Das 2. Fleetinsel-Festival soll ein buntes Zusammentreffen von 300 Artisten aller Coleur werden. Auf einer schwimmenden Bühne und zwei weiteren Plätzen sorgen Gaukler mit Live-Musik, Straßentheater und Jonglage für ständig neue Überraschungen.
Die beiden Künstlerinnen von Anderszwo aus Berlin fühlen sich in schwindelnden Höhen zuhause und zaubern über den Köpfen der Zuschauer kunstvolle Formationen am Trapez. Mit beiden Füßen auf dem Boden steht die französische Truppe Theatre de la Toupine, die mit einem abenteuerlichen Vehikel und einem Sammelsurium aus Musikinstrumenten das Fest eröffnen werden. Der Scherzkeks Leandre aus Barcelona, Liebling des letzten Jahres, bringt das Volk zum lachen.
Am Sonnabend, den 24. Juli ist Musical-Tag, bei dem Hamburger Produktionen wie Fifty-Fifty, Little Shop of Horrors, Shout und Grease zu Kurzauftritten einladen. Musikalisch hat die Festwoche mit einer Mischung aus bekannten Gesichtern und schrägeren Tönen aufzuwarten. Am „Blue Monday“ (Mo, 19. Juli, 18 bis 20 Uhr) geben sich die Lokalgrößen der örtlichen Blues-Szene ein Stelldichein. Der Puls beschleunigt wird am Tango- und Flamenco-Tag mit Luis Frank y su Tradicionale Habana, Gota de Fuego, der Münchner Tango-Kombo Quadro Nuevo und dem hiesigen Flamenco-Sänger José Parrondo. Den Auftakt zum Fest hingegen macht die italienische Sängerin Etta Scollo, die mediterrane Elemente mit Jazz kombiniert.
Über ein Dutzend Straßentheater-Darbietungen versprechen Sonderbares und Skurriles. Auch das Ensemble um Franz Wittenbrink, Just The Two Of Us, das sonst in der Schauspielhaus-Kantine Klassiker und Ohrwürmern interpretiert, läßt sich nicht lumpen (Do. 22. Juli, 19 Uhr, Holsten-Fleetbühne). Den Himmel illuminieren wird die Truppe von der Einfachen Bühne Hamburg, die mit einem Lichtspektakel eine Hommage an Alexander Puschkin anläßlich seines 200. Geburtstags kreieren.
Die eine oder andere Gaumenfreude ist dazu sicher, und die Winzer aus dem Mosel-Saar-Ruwer-Gebiet schenken reinen Wein ein. avv
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