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Entscheidung über Buchpreisbindung verschoben

■ EU-Kommission setzt keine neue Frist. Entwicklung überrascht Börsenvereine

Brüssel (dpa) – Die EU-Kommission hat ihre Entscheidung über die deutsch-österreichische Buchpreisbindung überraschend verschoben. Eine neue Frist wurde nicht gesetzt, hieß es gestern aus Brüsseler Kommissions-Kreisen. Viele Branchenkenner hatten damit gerechnet, daß die EU-Kommission die grenzüberschreitende Buchpreisbindung aufhebt. Beobachter gehen nun davon aus, daß die im März zurückgetretene Kommission, die die Geschäfte kommissarisch führt, dieses Thema nicht wieder aufgreift.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zeigte sich von der Entscheidung überrascht. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, sagte der Vorsteher des Börsenvereins, Roland Ulmer, in Brüssel. Der Verband habe sich auf eine Untersagung eingestellt und Vorkehrungen getroffen, mit nationalen Preisbindungen in Deutschland und Österreich die Lücke zu füllen. Börsenvereins-Sprecher Eugen Emmerling sagte: „Das ist nicht ein Sieg, sondern ein erfolgreicher Etappenschritt.“ Der Verband erwarte, daß erst die neue EU-Kommission unter Romano Prodi entscheiden werde. Der Börsenverein wolle in den nächsten Monaten in neue Verhandlungen eintreten. Ein Gespräch mit dem designierten EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti habe es aber noch nicht gegeben.

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